Kulturlandschaft, Landschaftsschutz 

Unsere Kulturlandschaft wird unter anderem geprägt durch Einzelbäume, Hochstammhecken und Feldgehölze. Diese Elemente haben kulturhistorisch, landschaftsästhetisch und ökologisch eine wichtige Funktion. Sie sind auch für den Klimaschutz und die Luftreinhaltung wichtig.  

Ökologische Bedeutung von Eichen und Linden (Verfasser: Jürg Zettel)

Eichen (Trauben- und Stieleiche) 
Einheimische Laubbaumarten mit der grössten Insektenvielfalt: >200 Schmetterlingsarten, >1000 Käfer und weitere Insekten leben auf Eichen. 3-500 Insektenarten sind für ihre Entwicklung auf Eichen angewiesen. 

Auch einzelnstehende Bäume sind von Bedeutung. Z.T. sind es «Landmarken», die von Insekten aufgesucht werden, z.B. auf dem Paarungsflug. 
Gesunde Eichen können ein Alter von über 1000 Jahren erreichen. Alte Eichen mit abgestorbenen Ästen erreichen ökologisch eine noch grössere Bedeutung als kerngesunde Individuen, weil viele Totholzinsekten auf sie angewiesen sind. Dabei sind freistehende Einzelbäume sogar wichtiger als solche in einem Waldbestand. Höhlen durch abgestorbene Äste etc. sind wichtig als Brut- und Schlafplatz für Vögel und Fledermäuse.  

Linden (Sommer- und Winterlinde) 
Sie erreichen nicht die gleiche Artenvielfalt an Insekten wie die Eichen, aber erfüllen auch so, vor allem als freistehende Bäume,
eine wichtige ökologische Funktion. Allein 71 Grossschmetterlings- Arten leben auf Linden. 


Für die Landwirtschaft gewinnen diese Naturelemente wieder an Bedeutung zum Beispiel als Wind- und Sonnenschutz. Im Biolandbau und in der Agroforstwirtschaft dienen sie zum Beispiel als Zufluchtsorte für Nützlinge.

Wie oben erwähnt haben besonders die alten Bäume eine hohe ökologische Bedeutung. Aufwändige pflegerische «baumchirurgische» Massnahmen sind bei diesen in der freien Landschaft nicht nötig. Im Siedlungs- und Strassenbereich sind aus Sicherheitsgründen Eingriffe sinnvoll.

Pflege brauchen die Jungpflanzen: Anpflanzung, Schutz vor Trockenheit und Tierfrass. Im Bereich von Hecken werden die Jungeichen von schnell wachsenden Sträuchern und Stauden bedrängt.

Es besteht also ein grosses öffentliches Interesse am Fortbestehen dieser Bäume. Von Bund und Kanton gibt es dazu Landschafts- und Ökobeiträge. Die Hauptaufgabe der Gemeinde besteht im Standortschutz (in der Ortsplanung festgehalten) und wenn möglich auch in einer Anschubfinanzierung und zusätzlichen Direktzahlungen.